Nele Weßel – Ihr Ziel ist Olympia
Alles versuchen, nichts erzwingen. Das ist so ein bisschen das Motto von Nele Weßel, wenn es um eine mögliche Teilnahme an Olympia 2024 oder 2028 im deutschen Leichtathletik-Team über 1500 Meter geht.
Nele, gebürtig in Berlin, begann als Athletin mit Erfolgen in der Jugend über 400 Meter Hürden.
2019 stand die Endscheidung im Raum, nach dem Abi, neue Wege zu gehen.
Bestärkt von den Eltern stand der Entschluss fest, aus ihrer Heimat Berlin, nach dem Abi 2019 die 600 Kilometer zunächst in Richtung Frankfurt am Main zu gehen.
Dort trainiert sie in der Frankurter Trainingsgruppe. Einher ging auch der Wechsel von ihren Berliner Verein zur Eintracht Frankfurt.
Der Neubeginn war zu Beginn ein steiniger Weg. Ab Mai 2019 begann es in negativer Hinsicht mit einem Ermüdungsbruch im Fuß. 2020 folgte ein Infekt, anschließend eine Verletzung im Hüftbereich. Zwei Jahre waren das, in denen gar nichts lief. Das war schon schwierig, bekennt Nele Weßel im Rückblick. Wohnungssuche, Internatsplatz mit kleinem Zimmer und Corona ohne Besuch – der Start in neuer Umgebung war mit Hindernissen gespickt. Aber alle Unannehmlichkeiten und Schweirigkeiten hat Nele abgelegt. . Die „Gene ihre Eltern“ sind praktisch ihr großer Mutmacher. Ihre aus Annaberg-Buchholz stammende Mutter Kathrin Weßel , geborene Ullrich, schrieb – beginnend in der DDR – Geschichte als Mittel-, Lang- und Marathonläuferin, lief etliche herausragende Zeiten und stellte Rekorde auf. Bei Olympia 1988 in Seoul wurde sie über 10.000 Meter Vierte, ihre Marathonbestzeit liegt bei 2:28,27 Stunden.
Im September 2021 startete sie in der Landeshauptstadt, das auf viereinhalb Jahre ausgelegte Duale Studium, dass ihr einiges abverlangt. Aber eben auch die Chance bietet, den von ihr anvisierten bestmöglichen sportlichen Level zu erreichen. Beginnend um 7.15 Uhr mit der ersten Trainingseinheit. Zwischen 10 und 15 Uhr mit Unterricht in der polizeispezifischen Ausbildung. Ab 15.30 Uhr mit zwei, bis drei Stunden Training und Physiotherapie. In Frankfurt trainiert Nele Weßel weiterhin in der Trainingsgruppe von Mittelstrecken-Bundestrainer Georg Schmidt.
2023 erfolgte dann der leistungsmäßige Quantensprung von 4:19,61 auf 4:06,63 Minuten über 1500 Meter.
Die „Super-Norm“ für Olympia 2024 liegt bei 4:02,50 Minuten. Doch im Rahmen eines Rankings mit Punktesystem, das fünf Wettkämpfe innerhalb eines Jahres umfasse, bestünden durchaus Chancen, sich für Olympia zu qualifizieren und zum Kreis der 45 Starterinnen über 1500 Meter zu stoßen. Zusätzlich über die B-Norm des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV), die bei etwa 4:05 Minuten liegt. Paris 2024 – für Nele Weßel eine spannende Herausforderung mit nicht absehbarem Ausgang. Doch auch Los Angeles 2028, könnte alternativ das Ziel werden.
Durch die Sportförderung der Hessischen Polizei wurde Wiesbaden als Standort für Nele zum Glücksfall für Günter Jung (TV Waldstraße) und Ute Buss (WISPO). Wir waren uns in den ersten Gesprächen gleich sympathisch. Von Beginn an wollten wir einen gemeinsamen Weg gehen, mit dem Ziel Olympia.
Ab Januar 2024 ist Nele für den TV Waldstraße startberechtigt.
Erfolge und Leistungsentwicklung
2021
800 m 2:05,87
1500 m 4:21,18
2022
800 m 2:06,21
1500 m 4:19,61
2023
800 m 2:03,19
1500 m 4:06,63
- 1500 m Deutsche Hallen – Meisterschaft
- 1500 m Deutsche Meisterschaften